Das EU4Health-Programm der EU – Beteiligungsmöglichkeiten
In Reaktion auf die COVID-19-Pandemie hat die Europäischen Union das EU4Health-Programm geschaffen, um einen Beitrag für ein gesünderes Europa zu leisten. Im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums berät die neue nationale Kontaktstelle deutsche Akteure zu Beteiligungsmöglichkeiten.
Was ist das EU4Health-Programm?
Das Aktionsprogramm der Europäischen Union EU4Health wurde als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie ins Leben gerufen und soll die Krisenvorsorge der EU verstärken. Gesundheitssysteme sollen durch Maßnahmen des Programms stärker, widerstandsfähiger und zugänglicher gemacht werden, um auch langfristigen Gesundheitsgefahren begegnen zu können.
Mit einer Finanzierung i.H.v. 5.3 Mrd. Euro für die Programmlaufzeit von 2021-2027 ist das EU4Health-Programm bislang das größte EU-Förderprogramm im Bereich Gesundheit. Somit stellt es einen Meilenstein der EU-Finanzierung im Gesundheitsbereich sowie ein wichtiges Instrument auf dem Weg zur europäischen Gesundheitsunion dar.
Was sind die Ziele des Programms?
Das EU4Health-Programm ergänzt die Maßnahmen der Mitgliedstaaten zur Verbesserung der Gesundheit der Menschen in der Europäischen Union und dient der Sicherstellung eines hohen Gesundheitsschutzniveaus im Rahmen aller Politikbereiche und Maßnahmen der Europäischen Union. Um dieses übergeordnete Ziel zu erreichen, werden Maßnahmen in den folgenden vier Themenbereichen unterstützt:
- Verbesserung & Förderung der Gesundheit in der Union
- Bekämpfung grenzüberschreitender Gesundheitsgefahren
- Verbesserung bei Arzneimitteln, Medizinprodukten & krisenrelevanten Produkten
- Stärkung der Gesundheitssysteme, ihrer Widerstandsfähigkeit & Ressourceneffizienz
Wie wird das Programm umgesetzt?
Die Umsetzung des EU4Health-Programms erfolgt über Jahresarbeitsprogramme, welche im jeweiligen Vorjahr von der Europäischen Kommission verabschiedet werden.
Das Jahresprogramm 2023 mit einem Budget i.H.v. 735,8 Mio. EUR unterstützt zahlreichen Maßnahmen in den Themenbereichen: Krisenvorsorge (358 Mio. EUR), Krebsbekämpfung (187 Mio. EUR), Gesundheitssysteme & Arbeitskräfte (118 Mio. EUR), Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention (34 Mio. EUR), Digitalisierung (26 Mio. EUR) und andere Maßnahmen (12 Mio. EUR).
Die Finanzierungsmöglichkeiten im Rahmen des Programms EU4Health werden von der Exekutivagentur für Gesundheit und Digitales (HaDEA) auf derer Website veröffentlicht. Förderinteressierte können sich über das Online-Portal auf Ausschreibungen bewerben.
Welche Maßnahmen werden gefördert?
EU4Health fördert Maßnahmen, welche einen zusätzlichen Mehrwert auf europäischer Ebene beinhalten und die Ziele der EU4Health-Verordnung verfolgen. Nationale Maßnahmen können aus EU4Health nicht gefördert werden.
Die genauen Beschreibungen der förderfähigen Maßnahmen werden in den jährlichen Arbeitsprogrammen verabschiedet. Die Schwerpunktthemen im Jahr 2023 umfassen die Bereiche Krisenvorsorge, Gesundheitsförderung und Prävention von nicht-übertragbaren Erkrankungen, Krebs, Gesundheitssysteme und Gesundheitspersonal sowie Digitalisierung.
Wer kann sich auf die Finanzierung bewerben?
Aus EU4Health werden förderfähigen Einrichtungen, Gesundheitsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen aus EU-Mitgliedstaaten oder aus mit dem Programm assoziierten Nicht-EU-Ländern (Norwegen, Island, Ukraine) Finanzmittel bereitgestellt.
Welche Kostenarten werden erstattet?
Im Rahmen von Grants werden die tatsächlichen Kosten anteilig zu 60% (in Ausnahmefällen 80%) erstattet. Die EU leistet Vorauszahlungen und Meilensteinzahlungen. Als Nachweis der Leistungen dient ein Bericht oder
der Abschluss des Projekts sowie ein finaler Audit der EU. Die indirekten Kosten werden pauschal mit 7% der direkten Kosten erstattet.
Im Rahmen von Dienstleistungsverträgen mit der EU zur Erfüllung einer spezifischen Aufgabe erfolgt eine vollständige Erstattung der Leistung zu vereinbarten Konditionen. Bei dieser Fördermöglichkeit handelt es sich um die Lieferung von Waren, Dienstleistungen oder Arbeiten in Übereinstimmung mit vordefinierten Anforderungen.
Wo bekommen ich Beratung zur Beteiligung an dem EU4Health-Programm?
Die Nationale Kontaktstelle EU4Health für Deutschland (NKS Deutschland) bietet Informationen und individuelle Beratung für Förderungsinteressierten und Antragstellenden im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit an.
Die NKS Deutschland agiert seit März 2022 als Förderlotse zwischen Fördernehmenden und Fördergebenden. Sie bietet Unterstützung für Förderinteressierte, beantwortet allgemeine Fragestellungen zum Förderprogramm sowie zu inhaltlichen und administrativen Voraussetzungen für die Antragstellung. Die Stelle unterstützt außerdem bei der Einordnung von Projektideen, informiert zu Kofinanzierungen sowie zum Prozess der Antragstellung.
Ebenfalls versorgt die Kontaktstelle Förderinteressierte über den eigenen Newsletter mit Informationen über aktuelle Fördermaßnahmen, Entwicklungen im Bereich EU4Health und zu anstehenden Veranstaltungen.
Wie kann ich mich an die Kontaktstelle wenden?
Förderinteressierte können die Kontaktstelle über folgenden Kanälen erreichen:
Kontakt NKS EU4Health
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