Globale Gesundheit gestalten – von der Strategie der Bundesregierung zum gemeinsamen Engagement
Digitale Dialogreihe zur deutschen Strategie für globale Gesundheit beleuchtet die Prioritäten der Bundesregierung und stellt die Weichen für ein gemeinsames Engagement.
Zwei Jahre Strategie – Dialogreihe macht Prioritäten der Bundesregierung bekannt
Vor gut zwei Jahren veröffentlichte die Bundesregierung die Strategie zur globalen Gesundheit mit dem Ziel, das deutsche Engagement im Bereich der globalen Gesundheit dauerhaft und wirksam aufzustellen. Ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheit aller Menschen weltweit bis 2030 ist das erklärte Ziel, das alle Akteure verbindet. Entscheidend für dieses gesellschaftliche Engagement ist der Austausch und Dialog mit allen Interessengruppen. Nur so können aus Worten gemeinsame Taten entstehen. Um über die Prioritäten der Bundesregierung zu informieren und in Dialog zu diesen Schwerpunkten mit nicht-staatlichen Akteuren zu treten, initiierte das Bundesgesundheitsministerium gemeinsam mit dem GHHG die digitale Dialogreihe „Globale Gesundheit gestalten – von der Strategie der Bundesregierung zum gemeinsamen Engagement“. Die virtuelle Webinar-Reihe ermöglichte den Austausch während der Corona-Pandemie. So konnten im Rahmen verschiedener Online-Veranstaltungen die Schwerpunktthemen der Bundesregierung anhand aktueller Entwicklungen in der globalen Gesundheitspolitik beleuchtet werden.
Gemeinsames Engagement braucht Dialog
Im Rahmen der Webinar-Serie informierte die Bundesregierung über die Inhalte und Prioritäten der deutschen Strategie und führte einen offenen Dialog zur konkreten Umsetzung. Im Zentrum standen dabei drei strategische Ziele: die thematische Fokussierung, der partnerschaftliche Ansatz und die kohärente Umsetzung. Lebendige Diskussionen zu den Themen Pandemiebewältigung, globale Gesundheitsarchitektur, Umwelt und Klima, Antibiotikaresistenzen und Zoonosen sowie Erfahrungen aus der HIV/AIDS Pandemie beleuchteten verschiedene Perspektiven und Themenfelder. Chancen und Herausforderungen wurden über alle Sektoren hinweg angesprochen, so dass das Engagement für globale Gesundheit mit offenem Blick diskutiert wurde. Die einzelnen Veranstaltungen setzen Impulse, die auch zukünftige Dialoge weiterhin bereichern werden.
Gesundheit global schützen – wie können wir weltweit künftig besser vorbereitet sein?
Worauf müssen wir uns konzentrieren, um auf zukünftige Ausbrüche vorbereitet zu sein? Wie könnte eine bessere Überwachung und Reaktion den Unterschied ausmachen, um auf die nächste Gesundheitskrise besser vorbereitet zu sein? Im Rahmen seiner G7-Präsidentschaft legte Deutschland einen G7-Pakt für die Pandemiebereitschaft vor. So sollten die Diskussionen über die Verbesserung der Pandemiebereitschaft vorangetrieben werden. Eine wichtige Rolle spielt hier zudem der One Health-Ansatz. Dr. Christophe Bayer, BMG betonte: "Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, dieses Thema ganz oben auf der Tagesordnung zu halten. Wir müssen auch an konkreten Verbesserungen und Resultaten arbeiten."
Globale Gesundheitsarchitektur nach der Corona-Krise
Im Mittelpunkt standen hier die Chancen und Herausforderungen, die sich aus der Stärkung der globalen Gesundheitsarchitektur ergeben. Besonders lebendig wurde diskutiert, wie die Steuerung und Finanzierung der Pandemievorsorge und -bekämpfung verbessert werden können. Das Koordinationsmandat der WHO ist hier eine wichtige Priorität für die deutsche Bundesregierung. Aber die Covid-19-Pandemie hat viele Schwächen in der globalen Gesundheitsarchitektur offenbart, darunter Fragmentierung und Ungleichheiten. Für die globale Pandemievorsorge und -bekämpfung ist eine bessere Finanzierung erforderlich. Aber die konkrete Ausgestaltung der Ressourcenmobilisierung und der Finanzierungsstruktur sind viel diskutiert. Kate Dodson (Vizepräsidentin für globale Gesundheitsstrategie bei der Stiftung der Vereinten Nationen) fasste zusammen: „Wir brauchen eine einheitliche Stimme und einen einheitlichen Vorstoß! Die Zivilgesellschaft spielt eine wirklich unverzichtbare Rolle bei der Pandemievorsorge und -bekämpfung.“
One Health: Gemeinsam für Umwelt und Klima
Die Auswirkungen des Klimawandels können keine Disziplin und kein Ressort allein schultern. Es bestehen bereits erste Strukturen und Prozesse, die den One Health Ansatz grundsätzlich stärken - dazu gehört auch die deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel. Weitere Verknüpfungen zwischen Gesundheit, Umwelt und Klima sind laut den Expert*innen erforderlich, denn die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit können nur durch einen ganzheitlichen Ansatz gelöst werden. Der „One Health“-Ansatz konzentriert sich dabei auf die Interaktion von Mensch, Tier und Umwelt, um die Entstehung globaler Gesundheitsrisiken zu verstehen und ihnen passend zu begegnen. Dieser Ansatz nimmt auch in der Strategie der Bundesregierung zur globalen Gesundheit einen wichtigen Platz ein und wurde intensiv diskutiert.
Hier finden Sie den Mitschnitt: „One Health: Gemeinsam für Umwelt und Klima“, 19.10.2021
One Health: Gemeinsam gegen Antibiotikaresistenzen und Zoonosen
Antibiotikaresistenzen und Zoonosen sind die stillen Pandemien dieser Zeit und eine stetige Bedrohung für globale Gesundheit. Deutschland hat das Thema während seiner G7- und G20-Präsidentschaft hoch auf die internationale Agenda gesetzt. In der Pandemiebekämpfung spielt die Eindämmung von Zoonosen eine entscheidende Rolle - etwa zwei Drittel aller neuen Gesundheitsgefahren entstehen aufgrund von vom Tier zum Menschen übertragbaren Krankheiten. Die Strategie der Bundesregierung zur globalen Gesundheit zeigt auf, wie diese Herausforderungen durch einen One Health Ansatz gemeistert und so unser aller Gesundheit besser geschützt werden kann. In der Austauschrunde wurden Empfehlungen zur Verbesserung der Bekämpfung dieser Bedrohungen beleuchtet. Weiterhin wurden die Lösungsmöglichkeiten des One Health Ansatz thematisiert.
Was können wir von der HIV/AIDS Pandemie lernen?
Das deutsche Engagement für globale Gesundheit und deren Verknüpfung mit den Chancen und Herausforderungen für die HIV-Prävention waren die Themen der ersten Veranstaltung in 2021. Anhand von Beispielen für die Präventionsarbeit in Deutschland und Einblicke in die Aktivitäten zur Gesundheitsförderung in Sambia wurden zahlreiche Anknüpfungspunkte aufgezeigt, wie alle Akteure weltweit voneinander lernen können. Vor allem die Zivilgesellschaft spielt hier eine wesentliche Rolle im Hinblick auf die Nachhaltigkeitsziele.
Wie geht es weiter?
Die Ergebnisse der Dialogreihe werden nun in anderen Formaten weiter vertieft.
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