Saubere Luft, gesündere Gesellschaft: Wie bessere Luftqualität Pandemien verhindern kann

14. August 2024 I  Startseite ,  News  I von : Dr. Anne Martina Kraus

Wir wissen nicht, wann die nächste Pandemie kommt. Die COVID-19-Pandemie hat die entscheidende Rolle von Innenräumen bei der Übertragung von Atemwegserkrankungen eindrücklich vor Augen geführt. Deswegen müssen wir jetzt handeln, indem wir die Erregerübertragung in Innenräumen reduzieren. 

Ob in einer Après-Ski-Bar in den Alpen, im Großraumbüro oder im Reisebus – Innenräume erwiesen sich als zentrale Orte der Virusübertragung. Damals griff man zur Schließung solcher Räume, um die Übertragung einzudämmen. Doch anstatt zu solch drastischen Mitteln greifen zu müssen, wäre es weitaus sinnvoller, die Luftqualität in Innenräumen zu verbessern.  

In unserer globalisierten Welt kann ein neues Pathogen schnell zu einer Pandemie führen. Der Zeitpunkt ist jedoch ungewiss. Deshalb müssen wir uns jetzt auf kommende Pandemien vorbereiten. Dabei sollte Deutschland nicht nur den Beispielen anderer Länder folgen. Die USA, Belgien, die Niederlande, Australien und die Europäische Union ergreifen bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Innenraumluftqualität, um Pandemien vorzubeugen. Auch Deutschland sollte eine Vorreiterrolle übernehmen und in die Verbesserung und Erforschung der Innenraumluftqualität investieren.  

Die Hub Community zu "Pandemievorsorge und Biosicherheit" des Global Health Hub Deutschland hat hierzu in einem Policy Brief zentrale Empfehlungen zur Verbesserung der Innenraumlufthygiene in Deutschland formuliert. Diese wurden bereits der Kommission Innenraumlufthygiene des Umweltbundesamts präsentiert. 

Zentrale Maßnahmen zur Verbesserung der Innenraumluftqualität 

Um die Krankheitsübertragung in Innenräumen zu reduzieren, sollten drei Hauptstrategien verfolgt werden: 

  1. Lüftung: Die Luftaustauschrate in Innenräumen erhöhen, um Schadstoffe, einschließlich infektiöser Aerosole, zu verdünnen und zu entfernen. 

  2. Filtration: Hochleistungspartikelfilter (HEPA) einsetzen, um kleine Partikel, einschließlich Viren, zu erfassen und so die Innenraumluftqualität zu verbessern. 

  3. Desinfektion: UVC-Licht, insbesondere Fern-UVC, verwenden, um Krankheitserreger in der Luft sicher und effektiv zu inaktivieren

Forschung und Innovation 

Investitionen in Fern-UVC-Technologie und andere innovative Lösungen sind unerlässlich. Die Nutzung von UV-Licht zur Desinfektion ist zwar seit den 1930er Jahren bekannt, dennoch bedarf es dringend weiterer Forschung zu breiteren Anwendungen in der Praxis, zur langfristigen Sicherheit und zur öffentlichen Kommunikation, um Effektivität und Akzeptanz zu gewährleisten. 

Fazit 

Die Verbesserung der Innenraumluftqualität stellt eine kosteneffiziente Maßnahme zur Pandemievorsorge dar. Durch die Kombination von Lüftung, Filtration und Desinfektion lässt sich die Übertragung von Krankheitserregern signifikant reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der öffentlichen Gesundheit stärken. Es ist an der Zeit, dass Deutschland in die Qualität der Innenraumluft investiert und die Bevölkerung über diese essenziellen Maßnahmen aufklärt. 

Lesen Sie den Policy Brief der Hub Community zu Pandemieprävention und Biosicherheit hier.

 

Image:  FLUX-pro

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