WHO Jugendrat möchte Jugenddelegiertenprogramme stärken

03. March 2023 I  Youth Delegates  I by : Maike Köllner

Der WHO Jugendrat möchte die Stimme von jungen Menschen in der globalen Gesundheitspolitik verstärken und spricht sich für die Implementierung von Jugenddelegiertenprogrammen aus. 

WHO Jugendrat tagt zum ersten Mal  

Ende Januar trafen sich die Mitglieder des WHO Jugendrates (WHO Youth Council) für seine konstituierende Sitzung das erste Mal in Genf.  22 Junge Menschen vertreten dort verschiedene Jugendorganisationen aus dem Gesundheitsbereich und darüber hinaus.  

Das Ziel dieser WHO Initiative ist es, die Stimme von jungen Menschen in der globalen Gesundheitspolitik zu verstärken, denn etwa die Hälfte der Weltbevölkerung ist unter 30 Jahre alt, während die meisten Entscheidungsträger*innen in der globalen Gesundheitspolitik jedoch deutlich älter sind.  Das neu gegründete Gremium soll nun das Fachwissen, die Erfahrungen und Ideen von jungen Menschen für die Förderung der öffentlichen Gesundheit nutzen. Über den Jugendrat wird die WHO eine umfassende Strategie für das Engagement junger Menschen auf allen Ebenen der Organisation entwickeln. Das Ziel ist es, neue Initiativen zu entwickeln sowie die Ausweitung der bestehenden Aktivitäten der WHO zur Einbeziehung der Jugend zu stärken.

Der Jugendrat wird zudem Empfehlungen zu Gesundheitsfragen, die junge Menschen betreffen, erteilen und dabei direkt den Generaldirektor beraten.  

"Der WHO Jugendrat wurde eingerichtet, um die Stimmen und Erfahrungen junger Menschen zu hören und ihre Energie und Ideen zur Förderung und zum Schutz der Gesundheit für alle zu nutzen und zu erweitern.“ – Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, WHO-Generaldirektor

Stärkung von Jugenddelegiertenprogrammen als eine Priorität

Während der viertägigen Sitzung erarbeiteten die Mitglieder des Jugendrates Arbeitspläne in den Bereichen UHC, nichtübertragbare Erkrankungen, psychische Gesundheit und Führungsverantwortung für die Jugend im Bereich Gesundheit. Hierzu tauschten sie sich mit der Vorsitzenden des WHO-Exekutivrats, Dr. Kerstin Vesna Petrič, sowie anderen WHO-Führungskräften aus.  

Die wichtigsten Ergebnisse der Sitzung: 

  1. Die Zusammenarbeit mit den WHO-Mitgliedsstaaten soll ausgebaut werden. Der Jugendrat möchte hier insbesondere die Jugenddelegiertenprogramme stärken und mehr jungen Menschen die Chance geben, Teil der nationalen Delegationen zur Weltgesundheitsversammlung zu sein.

  2. Es wurden Mechanismen erarbeitet, um jungen Menschen über die von den Mitgliedern des Jugendrates vertretenen Netzwerke und darüber hinaus Partnerschaftsmöglichkeiten zugänglich zu machen. 

  3. Es wurden Möglichkeiten identifiziert, wie der Jugendrat seine Arbeit bei wichtigen WHO-Sitzungen präsentieren kann. 

  4. Datenlücken zu Fragen der gesundheitlichen Ungleichheit junger Menschen sollen ermittelt und geschlossen werden. 

Jugenddelegiertenprogramm des Bundesministeriums für Gesundheit bereits in 3. Generation 

Die Bundesregierung hat in Ihrer Strategie zur globalen Gesundheit 2020 ein Jugenddelegiertenprogramm zur WHO angekündigt. Nachdem dieses 2021 pilotiert wurde, befindet es sich aktuell bereits in der 3. Generation. Das Mandat des oder der Jugenddelegierten besteht darin, auf Prioritäten von jungen Menschen in der globalen Gesundheit aufmerksam zu machen und diese für Themen und Tätigkeiten im Bereich der globalen Gesundheit und im internationalen Raum zu begeistern.

Durch die Teilnahme an der Weltgesundheitsversammlung, dem höchsten Entscheidungsgremium der Weltgesundheitsorganisation (WHO), bekommt die oder der Jugenddelegierte Einblicke in die Entscheidungsprozesse für globale Gesundheitspolitik und kann in Abstimmung mit dem BMG eigene Impulse setzen.  

„Ich freue mich sehr, dieses Jahr als deutsche Jugenddelegierte einen Einblick in die Globale Gesundheitspolitik zu bekommen. Zurzeit organisiere ich Jugendkonsultationen, um die Meinungen und Prioritäten von jungen Menschen in Deutschland zu Themen der globalen Gesundheit einzufangen. Ich hoffe, dass die Stimme von jungen Menschen auf der diesjährigen Weltgesundheitsversammlung besonders stark sein wird.“ – Miriam El-Mahdi, Deutsche Jugenddelegierte des Bundesgesundheitsministeriums zur 76. Weltgesundheitsversammlung, Mai 2023

Welche Eindrücke haben die Jugenddelegierten in den vorherigen Jahren gewonnen? Lesen Sie die Erfahrungsberichte der Jugenddelegierten aus dem Jahr 2022 und 2021!  

Weiterführende Links: 

WHO Youth Council

Jugenddelegiertenprogramm des deutschen Bundesministeriums für Gesundheit

Strategie der Bundesregierung zur globalen Gesundheit

 

 

Image source: WHO / Pierre Albouy

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